Vinitaly – 5. Tag

Vinitaly 2008

Der Montag, traditionell letzter Messetag der Vinitaly, strahlt schon irgendwie eine eigenartige Atmosphäre aus. Fünf Tage intensiver Kontakt mit Publikum jeder Art, das dauernde Pendeln zwischen zu Hause und Verona und das zumindest in meinem Fall dauernde Schlafdefizit hinterlassen Spuren, besonders wenn man diese Arbeit nicht gewohnt ist.

Alle denken, besonders nach dem normalerweise anstrengenden Wochenende, an das Ende der Messe, bauen gedanklich den Stand schon ab, und doch kommen am Montag oft noch sehr interessante Leute vorbei, weswegen Zusammenreißen angesagt ist. Von den Gastronomen, für die der montägliche Messetag eigentlich abgehalten wird, kommen laut den alten Vinitaly-Hasen immer weniger. Es sind hauptsächlich Wiederverkäufer und Önothekenbesitzer, welche ihre Lieferanten aufsuchen oder auf der Suche nach neuen Produzenten sind.

Wenn am späten Nachmittag dann die ersten ihre Sachen zusammenpacken während parallel den letzten Besuchern noch Weinreste eingeschenkt wird, dann kommt wenigsten bei mir auch irgendwie etwas Wehmut auf. War doch für diese kurze Zeit der Südtirol-Bereich irgendwie ein Team: von den Mitfahrgemeinschaften über das gemeinsame Frühstücken an der Bar in unserer 6er-Halle kurz vor Beginn des Einlasses, dem gegenseitigen Kosten der Weine wenn es die Zeit zugelassen hat, bis zum Austausch von Neuigkeiten, meist personeller Natur, zwischen den Betrieben, hat diese Zeit sicherlich unserer Zusammenarbeit auf allen Ebenen gutgetan.

Vinitaly 2008Was bleibt von der Vinitaly? Sicherlich hat wieder einmal jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht, aber erst in den nächsten Wochen können diese quantifiziert werden. Aber die Stimmung war im Gegensatz von dem, was man von unseren italienischen Kollegen hört, gut. Die Weinskandale waren hier einfach kein Thema.

Beim schlussendlichen Verlassen der Halle prägen sich kurzfristig folgende Eindrücke der morbiden Art ein: Berge von Flaschen in den Containern und Personen, die mit tausend Ausreden die Aussteller zur Herausgabe von Restbeständen bitten. Die üblichen Schnorrer(innen) oder Zeichen der „neuen Armut“?

4 Gedanken zu „Vinitaly – 5. Tag

  1. Hallo Armin,

    vielen Dank für den einzigen deutschsprachigen Vinitaly-Blog im Netz. Und die netten Tips und Links (Aristide, etc.). Mit meinem einfachen Italienisch ist es nicht einfach, an vernünftige Informationen zu kommen.

    Für mich ist es diese Jahr die 7. Vinitaly und die erste mit einem 5 Tages-Ticket, so dass ich endlich mehr als nur das Veneto und das Toskana-Zelt schaffen werde.
    Ich schau gerne bei Euch vorbei.

    Grüße aus München

    Raoul

  2. Pingback: Vino da Burde - » Pinot Nero in Italia: i migliori secondo me! La mia pagella a Laimburg…

  3. hallo günther,

    toll, dass auch ein landsmann auf meine seiten gefunden hat.
    das ganze ist im wachsen, mal sehen, wie fleißig ich beim bloggen auch in zukunft noch sein werde.

    inzwischen liebe grüße
    armin

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